Hermetik Teil 5: Das Prinzip der Entsprechung

Grundbedeutungen von Entsprechungen

Die Grundaussage dieses Gesetzes ist: Es existieren Entsprechungen. Als erstes ist der Begriff der Entsprechung zu klären. Entsprechungen sind Parallelen, Analogien oder Gegenstücke gleicher Art. Unter gleicher Art wird her die Schwingung, der Grad der Frequenz verstanden, auf dem sich diese Erscheinung bewegt. Darauf gehen wir im 3. Prinzip näher ein. Das zweite Prinzip wird auch das Spiegelprinzip genannt. So gesehen zeichnen sich von den originalen Erscheinungen stets Ebenbilder ab. 

Einbezug der drei grossen Ebenen

Dies Tatsache ist interessant, aber alleine nützt uns dieses Wissen noch nicht sehr viel. Es ist ebenfalls von Interesse, wo solche Entsprechungen auftreten. Da nehmen wir die drei Ebenen zur Hilfe, die wir am Anfang besprochen haben. Die Parallelen treten auf den drei grossen Ebenen in Erscheinung, der physisch-formgebenden-körperlichen Ebene, der individuellen-geistig-seelischen Ebene und der reinen-ursprünglich-spirituellen Ebene. Von einer Erscheinung auf einer Ebene, existiert immer eine Entsprechung davon auf einer anderen Ebene. Hilfreich ist das, wenn wir nur die eine Erscheinung wahrnehmen und die andere Erscheinung auf der anderen Ebene nicht. Wenn wir die Sache richtig studieren, können wir entsprechende Rückschlüsse ziehen und wichtige Erkenntnisse machen. 

Axiome

Axiome sind Grundsätze, die sich nicht beweisen lassen. Sie stehen als Tatsache im Raum und man orientiert sich daran. Damit wir das Gesetz noch genauer beleuchten können, nehmen wir die entsprechenden Axiome, die im Kybalion erwähnt sind, zur Hilfe: 

«Wie oben so unten, wie unten so oben.»

«Wie im Kleinen so im Grossen, wie im Grossen so im Kleinen.»
«Wie aussen so innen, wie innen so aussen.»

Wie innen so aussen, wie aussen so innen

Eine gute Möglichkeit, dieses Gesetz greifbar zu machen, erkläre ich dieses auf den Menschen bezogen. Das Innen bezieht sich durch diese Betrachtung auf unsere geistigen Anlagen und Aktivitäten. Sowohl unsere seelischen Aspekte, wie auch unsere Prägungen, die im Laufe unseres Lebens zu Glaubenssätzen geführt haben, unsere Gedanken, Gefühle und Emotionen gehören dazu. Mit dem Aussen ist unsere Umwelt gemeint. 

Selbstdiagnose und Realitätsprüfung

Ein Laborbericht gibt uns Hinweise, in welchem Zustand zum Beispiel unser Blut ist. So hilft uns das Prinzip, über die Entsprechungen, den Zustand unseres Inneren, des entsprechenden geistigen Konstruktes, das der Erscheinung zu Grunde liegt, zu erkennen. Auf der Leinwand des Lebens zeigt sich, was in unserem Inneren lebt. Unser Innen gibt die Perspektive vor, wie wir die Welt wahrnehmen. Wie durch eine Fensterscheibe, durch die wir schauen, können wir Erfreuliches oder Unerfreuliches sehen. Dort gibt es klare Stellen und auch Stellen, auf denen gewisse Dinge haften, die eigentlich dort nicht hingehören. Für alles was in uns liegt, tragen wir die Verantwortung. Das heisst nicht, dass wir Schuld tragen oder eine Strafe erleiden müssen, sondern rein, dass wir selber eine Änderung inizieren müssen, wenn wir dies wünschen. 

Wir können unser Bewusstsein erweitern, damit wir besser erkennen, was sich um uns zeigt, welche Botschaften darin enthalten sind und welche Rückschlüsse dies ermöglicht. Voraussetzung ist, wir wollen das, wir sind ehrlich zu uns und wir sind bereit, uns in der Wahrnehmung der Entsprechungen zu üben. Dies erfordert Achtsamkeit im Alltag. 

Bedeutsame Entsprechungen der Umwelt

Wenn wir achtsam unser Aussen wahrnehmen, können wir einiges entdecken. Hier möchte ich einige Dinge aufzählen, in denen sich Entsprechungen für uns zeigen können:

Menschen, deren Verhalten, Aussagen, Aussehen etc. 
Menschengruppen

Situationen (Krankheit, Unfall, Scheidung, Entlassung,…)
Zustände wie z.B. Unordnung in der Wohnung, 

Gegenstände
Tiere
Pflanzen
Farben
Zahlen
Symbole
uvm.

Alles was uns begegnet hat eine Bedeutung, ausnahmslos. Natürlich ist es nicht möglich, stets alles unter die Lupe zu nehmen. Wir dürfen einfach mit dem anfangen, was uns aum augenscheinlichsten begegnet und sich uns fast aufdrängt. Danach können wir ins Detail gehen. 
Anhand von Beispielen möchte ich Dir aufzeigen, wie das konkret aussehen könnte: 
Fahren wir in eine oder mehrere Radarkontrollen, kann uns das aufzeigen, dass wir zu schnell unterwegs sind, nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich. Wir lassen so Schritte aus, die nötig wären für unseres innere Wachstum. Es kann ein Hinweis sein, die Geschwindigkeit zu drosseln und alles langsamer angehen zu lassen. 

Oder leben wir ständig in einer Unordnung, kann uns das aufzeigen, dass Ordnung in uns drin geschaffen werden möchte. Oder zeigt sich uns ein Tier, zum Beispiel ein Eichhörnchen, lohnt sich ein Blick auf die spirituelle Bedeutung dieses Tieres, um mehr über unser Inneres zu erfahren. In Falle des Eichhörnchens stossen wir auf Begriffe wie Leichtigkeit, spielerisch, verborgene Schätze zu Tage führen etc. All diese Beobachtungen führen uns zu Einsichten. 

Illusorische Ebene

Diejenigen, die auf der Weltenbühne mitspielen, haben sich entschieden, das Göttliche vorübergehend zu vergessen. Sie wollen sich auf dieser Ebene erfahren, um sich danach Schritt für Schritt wieder dem Göttlichen zuzuwenden, bis zur Wiedervereinigung. Durch das Vergessen und sich hineinstürzen ins Abenteuer legen sich Schatten auf unseren klaren Blick. Wir erleben Dinge, die wir nicht mehr aus der göttlichen Perspektive betrachten können. In unserem inneren Haus leben dann unerlöste Erfahrungen, die lebendig in uns wirken. Unser Geist hat hier eine illusorische Ebene kreiert und so begegnen uns neben vielen guten Dingen, die wir gespiegelt bekommen, auch immer wieder Dinge, die nicht so sind, wie wir sie wünschen. 

Dinge die uns nicht gefallen nenne ich an dieser Stelle Schattenseiten. Sie sind uns für ein erfülltes Leben nicht dienlich. Diese leben meist in unserem Unterbewusstsein und wir haben keinen aktiven Zugang dazu. Wie bereits erwähnt, können wir mit dem 2. Prinzip Dinge aufspüren, die in unserem Unterbewusstsein leben, sich dort unserem Blick entziehen. An unsere Schattenseiten sind meist Glaubenssätze geknüpft, die sich dann auf der materiellen Ebene zeigen, das heisst in unserem täglichen Leben. Tragen wir z.B. den Glaubenssatz «Ich mache eh immer alles falsch.» in uns, so wird sich das im Aussen widerspiegeln. So wird es möglich, auf unser Programm im Unterbewusstsein Rückschlüsse zu ziehen, diese zu erkennen und zu heilen. Die private Logik kann so ins all-wahre Sein integriert werden. Dort liegt Potenzial für inneres Wachstum.

Auf den zweiten Blick ein grosses Wachstumspotenzial

Wer seiner Selbsterkenntnis folgen will, sich als wahres Sein entdecken will, muss die oben erwähnten Hindernisse entfernen. Ansonsten führen sie uns immer wieder in eine ungewünschte Richtung oder zum Fall. Denn eine Lektion ist erst zu Ende, wenn wir daraus gelernt haben. Wer auf der «äusseren» Ebene die Analogie erkennt und anerkennt, hat die Möglichkeit auf der geistigen Ebene die Blockade zu lösen. Denn die Hindernisse sind alle geistiger Natur und Selbstbereinigung wird möglich. Denn die Energie des Geistes ist höher und stärker als die der Materie. Die Trägheit der Materie bedingt aber meist etwas Zeit, bis sich das Ergebnis auf der materiellen Ebene zeigt. 

Die Hermetische Herangehensweise

Der Hermetischen Herangehensweise liegt zugrunde, dass wir nicht bei anderen die Fehler suchen, sondern den Fokus auf die eigene Person legen. 

Erklären wir dies nochmals anhand eines Beispiels: 

Wir ärgern uns stets über unseren Partner, weil er sich immer in Diskussionen zurückhält. Durch folgende Fragen können wir aus der Situation Informationen herauslesen: 

Bin ich auch so oder verhalte ich mich auch so?
Bin ich so in abgeschwächter Form? 
War ich früher so? 

Verhalte sich mich in anderen Bereichen des Lebens so oder ähnlich?

Wann und wie habe ich die Ursache für diese Situation gesetzt? Welche Intention habe ich gesetzt?

Kann ich durch diese Situation meine neuen Erkenntnisse einsetzen oder eine neue Erkenntnis ziehen? Bringt mich diese Aussage irgendwie weiter?

Kann ich durch die Situation, das, was ich mir vorgenommen habe, leben?
Bin ich genau das Gegenteil davon? Wird mir durch die Situation meine Polarität gezeigt?
Zeigt sich eine Entsprechung, worüber ich in letzter Zeit nachgedacht habe?
Zeigt mir die Situation eine symbolische Entsprechung?
Welches Thema steckt dahinter?

Diese Fragen verhindern, den Fokus auf den Partner zu legen sondern die eigene geistige Haltung zu überprüfen und anzupassen. 

Selbstberichtigung

Unter Anwendung der Hermetischen Prinzipien und der entsprechenden Herangehensweise können wir diejenigen Dinge, die uns nicht gefallen erkennen und anpassen. Wir können wieder aussuchen, welche Richtung für uns die gewünschte ist. Durch geistige Arbeit können wir ein entsprechendes Resonanzfeld aufbauen, das uns ermöglicht das Gewünschte in Erscheinung treten zu lassen. Dieses Resonanzfeld sollte durch unsere Gedanken erschaffen werden. Entsprechende Gefühle und Emotionen unterstützen die Manifestation des gewünschten Zustandes. 

Wie oben so unten, wie unten so oben

Der Vollständigkeit halber, möchte ich noch kurz auf die beiden anderen Axiome eingehen. Dies ermöglicht die Dimension zu erahnen, die hinter diesem zweiten Prinzip steht. 

Himmel und Erde

Sie kennen sicher den Spruch: «Wie im Himmel, so auch auf Erden.»
Wenn man weiss, dass Hermes Trismegistos der Begründer der Astrologie ist, ist es naheliegend, dass man hier als erstes das Zusammenspiel von Himmelskörper und dem Geschehen auf Erden macht. 

Lebensbaum
Es existiert in der Natur ein über und unter der Erde. Oben bekommt die Natur unmittelbar die Einflüsse des Klimas und Wetters zu spüren. Wüten Stürme im Aussen, zeigt sich unsere Standhaftigkeit an unserem Wurzelwerk. Dieses Wurzelwerk können wir durch innere Arbeit, durch inneres Wachstum stärken. 

Wie im Kleinen so im Grossen, wie im Grossen so im Kleinen

Wir finden viele Parallelen vom Mikro- zum Makrokosmos. Zum Beispiel finden wir im Mikrokosmos Parasiten, die die von der Lebensenergie anderer Lebewesen leben. So existieren auch Menschen, die auch gerne auf Kosten der Lebensenergie von anderen Menschen leben. Oder wir kennen alle unsere Heimatsonne, so exisiert auch eine für uns unvorstellbare Ursonne. Und wir tragen in uns eine eigene Lichtquelle, die uns das Licht in uns entstehen lässt. 

Schlussfolgerung

Selbsterkenntnis
Das zweite Prinzip ist ein wunderbares Diagnoseinstrument für uns Menschen, in erster Linie ein Diagnosewerkzeug unsere geistigen Zustände, Einstellungen und Aktionen zu überprüfen. 

Wahrnehmung schulen
Wir können unsere Wahrnehmung schulen, durch welche Brille wie die Welt betrachten. Die Erfahrungen auf unserem Weg haben Schatten auf unsere Gläser gelegt. Diese können durch die Entsprechungen aufgespürt werden. Vor allem dort wo Zweifel und Angst ist, dort schaue speziell gut hin. Negative Entdeckungen ermöglichen eine Vergebung und Heilung. 

Selbstbereinigung/ Selbstentfaltung
Durch das Erkennen ergibt sich die Möglichkeit Anpassungen anzubringen. So, dass wir dem göttlichen Ursprung immer näherkommen und die hohen Qualitäten von Liebe, Mitgefühl und Verbundenheit leben können. 

Im Weiteren greift dieses Prinzip auf allen bestehenden Ebenen, auch auf viel höheren Ebenen. Durch die Reife, die wir mit der Selbsterkenntnis und Selbstbereinigung erhalten, werden wir an immer neue Möglichkeiten geführt werden für weiterführende Einsichten. Unter Anwendung dieses Prinzips, können wir eine Welt kreieren, die von hohen Qualitäten geprägt ist. Darauf freue ich mich!

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