Hermetik Teil 4: Das Prinzip der Geistigkeit

Kybalion: “Alles ist Geist, das Universum ist geistig.”

Philosophische Schriften verlangen nach Begriffserklärungen. Die im Axiom genannten Begriffe All und Universum möchte ich in den ersten beiden Titeln zuerst erklären.

Allumfassender Geist – das All

In der Auseinandersetzung mit der Ebene des Geistes haben wir erfahren, dass alles vom allumfassenden Geist durchdrungen ist. Er ist Quelle unendlichen Reichtums und die schöpferische Kraft hinter allem. Das All ist der allumfassende Geist in seiner unvorstellbaren Grösse. Es ist nichts drum herum und es kann nichts mehr dazu kommen, er ist vollkommen und vollständig. Unvorstellbar für den menschlichen Geist, aber er ist grenzenlos! Die Vielfalt der Natur lässt ansatzweise erahnen, welche grossartigen Schöpfungen vom All ausgehen. 

Der Geist kann auch als Energie, Ursubstanz, Kraft oder Stoff bezeichnet werden. In ihm ist die absolute Wahrheit enthalten. Er ist Schwingung und hat eine Frequenz, die in allem schwingt und die Erscheinungen in unserem Universum so gestaltet, wie sie sich zeigen. Alles ist «der Herrschaft des Geistes unterworfen», wie es so schön im Kybalion heisst. Einer der Hermetischen Meister schrieb einst: «Derjenige, der die Wahrheit der geistigen Natur des Universums begreift, ist weit auf dem Wege zur Meisterschaft fortgeschritten.» Das sind gute Aussichten und ich finde macht Mut dieses Prinzip zu verstehen und erfassen.

Universum

Ein Universum ist ein Teil des Alls. Und es existieren unendlich viele Universen. Also kann das Universum nicht das All sein, aber der Geist des Alls ist im Universum vertreten, somit ist das Universum geistig. Die Hermetischen Gesetze gelten überall, auch in unserem Universum. 

Der menschliche Geist – unsere Schöpferwerkstatt

Der Mensch ist Abbild Gottes. Wir sind nicht Gott, aber wir haben Gott in uns. Wir haben somit Zugang zum allumfassenden Geist. Es ist unser Geburtsrecht, mit unserem menschlichen Geist aus dieser feinstofflichen, unerschöpflichen Quelle zu schöpfen. Meist sehen wir nur Ausschnitte davon. Dennoch schöpfen wir täglich aus dieser Quelle. Sie fragen sich wahrscheinlich, wieso ist denn die Menschheit so schlecht dran? Da im allumfassenden Geist alles enthalten ist, auch Gegensätzliches, können wir eben auch ungute Dinge entstehen lassen. Es ist eine Frage der Qualität, die wir schöpfen.

Jeder Gedanke setzt einen Schöpfungsprozess in Gang. So gesehen zeigt das erste Prinzip den ersten Schritt in diesem Schöpfungsprozess auf. Das ist eine wichtige Erkenntnis um das Leben zu verstehen. 

Ein Recht bringt Verpflichtungen mit sich. Wir haben Macht und tragen Verantwortung. Der Grossteil der Menschheit ist sich dieser Macht nicht bewusst und hat die Verantwortung abgegeben – weil sie die meisten nicht kennen! 

Wir können das Mitschöpfer-sein bewusst annehmen. Die innere Bereitschaft öffnet Türen zu weiteren Räumen des allumfassenden Geistes, zu mehr Weisheit. So können wir beginnen unser menschliches Bewusstsein über unsere Gedanken aktiv zu steuern. Dieser Schritt bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Der menschliche Geist ist wie eine Schöpferwerkstatt. Ich liebe diese Vorstellung mit Ihnen zu teilen, denn so wird das Ganze viel alltagsbezogener. 

Wenn Sie Lust haben, nehme ich Sie gerne in dieses Schöpferatelier mit und geben Ihnen einen Einblick, was dort alles möglich ist.

Gedanken – unser wichtigstes Werkzeug

Ah, sie sind immer noch da. Dann los! Schauen wir uns unsere Gedanken an. Sie sind das zentrale Werkzeug im Schöpferatelier. Materie schöpft nicht aus sich heraus, sondern aus dem Geist, aus unseren Gedanken. Jeder Gedanken startet einen Schöpfungsprozess! Über den Geist können wir Materie beeinflussen und manifestieren. Wollen wir unser Leben verändern, sind die Gedanken unser Ansatzpunkt diese Erneuerung zu starten. Ganz wichtig: SIE sind Schöpfer Ihrer Gedanken, nicht Opfer. 

Reine Gedanken

Denken wir einen reinen Gedanken, das heisst einen Gedanken, der dem allumfassenden Geist entstammt, verwirklicht er sich präzise und sehr schnell. Jegliche weiteren Einflüsse schmälern und verlangsamen die Wirkung und Geschwindigkeit. Auf jeden Fall zeigen sich Auswirkungen in unserem Leben.

Steuern wir bewusst die reinen Gedanken an, können wir unter Einhaltung der Hermetischen Gesetzt diese auch erlangen und die absolute Wahrheit erkennen. 

Unreine Gedanken

Oft werden aber nicht reine Gedanken gedacht. Das heisst der reine Gedanken wird verunreinigt durch das individuelle Gedankenkarussell, das aus Prägungen und Muster aus der Vergangenheit Zweifel und Angst generieren. Wird der reine Gedanke mit «Unreinheit» durchtränkt, schmälert dies seine Wirkkraft und die Geschwindigkeit der Manifestation. 

Prägungen und Muster aus der Vergangenheit führen im günstigen Fall zu positiven, förderlichen Grundeinstellungen. Im ungünstigen Fall zu negativen Grundeinstellungen. Diese gilt es ausfindig zu machen und zu transformieren. 

Beispiel einer positiven Grundeinstellung: 
«Ich vertraue mir und meinen Fähigkeiten. «

«Ich habe gute Freunde und eine verlässliche Familie.»

Beispiel einer negativen Grundeinstellung: 
«Ich bekomme im Leben nie etwas geschenkt.»

«Das Leben ist ungerecht.»

Wendigkeit und Beeinflussbarkeit unserer Gedanken

Eigenschaften unserer Gedanken sind ihre Wendigkeit und ihre Beeinflussbarkeit! Die Wendigkeit bedeutet, wir können von einer Sekunde auf die andere etwas anderes denken. Wir können innert kürzester Zeit gedanklich von der Vergangenheit, in die Gegenwart, in die Zukunft wie auch in die Phantasie springen. Die Beeinflussbarkeit ist von den Eltern, von der Gesellschaft, von den Medien, von kollektiven Ängsten uvm. geprägt. Es lohnt sich also, unsere Gedanken stets zu überprüfen. Wir dürfen beginnen selbst-bewusst zu denken. Jeder kann die Qualität seiner Gedanken beeinflussen. Je «positiver» man denkt, desto mehr positives kommt ins eigene Leben. Hier wirkt das Gesetz der Anziehung. Ich kann durch die Hinwendung zu Liebe und Mitgefühl, Liebe und Mitgefühl anziehen. Je hoch schwingender meine Gedanken sind, umso weisere Informationen kann ich empfangen. 

Durch die Wendig und Beeinflussbarkeit unserer Gedanken, glauben viele Menschen, nicht Herr der eigenen Gedanken zu sein oder mindestens nur teilweise. Aber es ist unsere ureigene Angelegenheit diese zu gestalten. Da die meisten Menschen keine Denkschule bekommen haben, ist das nicht in ihrem Bewusstsein und Selbstverständnis. Wenn ich könnte, würde ich dies an unseren Schulen sofort ändern. Das was wir denken hat Folgen. Denn, was wir in unserer Schöpferwerkstatt zusammenzimmern zeigt Wirkung. Unsere Gedanken bilden die Ursache für das, was sich anschliessend auf der materiellen Ebene zeigt. Unsere Gedanken schaffen Wirklichkeiten – sie wirken und verwirklichen sich. 

Kleiner wissenschaftlicher Exkurs

In der Quantenphysik hat man Wissenschaftliche Untersuchungen gemacht um die Materie genauer zu untersuchen. Das Doppelspalt-Experiment zeigt, dass Elektronen unter menschlicher Beobachtung anders reagieren, als ohne Beobachtung. So gesehen können wir bereits durch reines Visualisieren Veränderungen hervorrufen. Es gilt das Prinzip «Energie folgt der Aufmerksamkeit» und bereits das Anschauen ist «Energie hineingeben». Dies gibt Hinweise auf den schöpferischen Aspekt im Menschen. 

Denkschule

Sobald wir erkennen, dass da ein Geist ist, der wirkt und dem wir uns zuwenden können und mit dem wir arbeiten können, wird er auf seine Art antworten. Es gab eine Zeit, da war es selbstverständlicher, sich mit den eigenen Gedanken auseinander zu setzen, sozusagen eine Geistesschulung zu geniessen. Wie wir gesehen haben ist diese Tatsache bedeutsam. 

Die Bildungspläne beschränken sich mit wenigen Ausnahmen auf Lernprozesse der materiellen Ebene. Wenn wir unseren Kindern die schöpferischen Möglichkeiten unseres Geistes aufzeigen könnten- welch wunderbares Potenzial könnte da heranwachsen!

Ziele setzen

Da der Gedanke der Ursprung aller Dinge ist, können wir genau dort ansetzen und unsere Wirklichkeit anpassen. So können wir bewusst Ziele formulieren. 

Mit dem selbst-bewussten Denken können wir beginnen, indem wir herausfinden: «Was will ich genau mit meinem Leben anfangen?» Das ist gar nicht so einfach. Das braucht eine Weile, bis man das herausfindet. Das heisst, man weiss es eigentlich schon tief in sich drin, aber wir glauben nicht, dass wir es erreichen können. So schieben wir es von uns. Die Angst spielt auch eine wichtige Rolle. Aber dort wo unsere grösste Angst liegt, dort sollten wir hinschauen. Auch Eifersucht und Geiz kann anzeigen, wo wir genauer hinschauen sollten. 

«Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.» 
Mahatma Gandhi

Unserer Zielformulierungen sollen folgendermassen daherkommen: 
1. Positive Formulierung

2. Bezugnehmend auf ein Thema

3. Wenn gewünscht einen zeitlichen Rahmen vorgeben

4. Den Weg zum Ziel offenlassen.

z.B. Ich verdopple den Umsatz meines Geschäftes jeden Monat mit Leichtigkeit und Freude bis ich mir ein neues Umsatzziel setze. 

Entscheidungen selbst-bestimmt treffen

Entscheidungen treffen wir im hektischen Alltagsdenken auch aus unserem Unterbewusstsein heraus. Unsere Gedanken werden oft aus dem Unterbewusstsein gespeist. Je nach dem was dort zu Hause ist, kann das gut gehen oder auch nicht. Je bewusster wir mit unseren Gedanken umgehen, desto eher erkennen wir, welche Einflüsse wirken und erkennen, was wir wirklich wollen. Die Seelenverbundenheit spielt dabei auch eine grosse Rolle. Sie zeigt uns über die Gefühle an, wo es lang gehen soll. Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, uns der Verstand aber in die andere Richtung lenken, sollten wir er Sache nochmals auf den Grund gehen. Da kommt es darauf an, wie gut ich mit mir verbunden bin. 

Schwingung

In welcher Form kommt der Geist daher? Es geht um Schwingung, um Frequenzen. Je höher wir schwingen, desto weisere Ratschläge und Informationen bekommen wir von der geistigen Welt und aus der Seele. Wir können auf diese Weise aus ungeahnten Quellen, aus dem Meer aller Möglichkeiten für neue Lösungen schöpfen, die uns in ganz neue Dimensionen bringen. 

Allein die Schwingung bestimmt unsere Wahrnehmung. Jede Farbe hat Ihre Frequenz, jeder Ton usw. 

„Um eure Stimmung oder euren mentalen Zustand zu ändern, ändert eure Schwingung.“ Das Kybalion

Verbundenheit

Da alles vom Geist durchdrungen ist, ist es naheliegend, dass wir alle miteinander über den Geist in Verbindung stehen. 

Verbundenheit zum mir

Jeder Mensch hat die Möglichkeit mit sich in Verbindung zu sein. Jede der drei Ebenen, Körper – Seele – Geist, lässt diese Verbindung zu. Jede Ebene spricht ihre eigene Sprache. Ist die Kommunikation abgebrochen, können wir sie wieder aufnehmen. Keine Anfrage bleibt unbeantwortet. Manchmal kommen die Antworten ganz subtil oder in unerwarteter Form. Es bedingt eine grosse Achtsamkeit, diese Kommunikation aktiv zu gestalten. Das kann man üben und braucht mitunter etwas Geduld (-;

Bin ich mit der Seele verbunden, bin ich authentisch, integer, fühle mich mit allem verbunden und orientiere mich an mitfühlendem Nicht-Verletzen 

Bin ich mit dem allumfassenden Geist verbunden, habe ich Zugang zur unerschöpflichen Quelle. 

Bin ich mit meinem Körper verbunden, so kann ich über den Körper Informationen wahr nehmen. Macht mir z.B. etwas Bauchweh, habe ich die Möglichkeit dieses Signal des Körpers aufzunehmen und die Botschaft darin erkennen. 

Mit meinem menschlichen Geist in Verbundenheit zu sein schliesst mit ein, dass ich mit meinem Gedankengut in Verbindung bin. Das Gedankenkarussell kann ich nicht einfach verselbständigen, nein wir kontrollieren unserer Gedanken. 

In der Verbundenheit zu sich selbst liegt ein Schlüssel zum Glück. Nur die Liebe, die ich zu mir lebe, kann ich auch mit anderen teilen und bin gewillt frei zu geben. 

Verbundenheit und anderen

Zum Thema Beziehungen werde ich einen eigenen Blog-Beitrag verfassen. 

Grundlage für die folgenden Prinzipien

Das erste Prinzip dient auch als Schlüssel, die folgenden sechs Prinzipien besser zu verstehen. Sie erklären die Wirkungsweise des ersten. Allerdings erschliesst sich einem das erste Prinzip nicht, kennt man die anderen nicht. 

Zusammenfassung

Abschliessend lässt sich sagen, dass alles Sein und Tun seinen Ursprung im Geiste findet. Nichts kann ihn erschaffen oder zerstören, alles ist bereits existent. Jede Materie, jede Idee, jeder Gedanke und jedes Gefühl hat geistigen Hintergrund. Auch der freie Raum ist vom Gist gehalten. 

Der Verstand allein reicht nicht aus, um dies wahrzunehmen. In der Stille, wenn wir uns Gedankenfrei machen, kann es uns gelingen, der Mystik im Ganzen nah zu sein und sie intuitiv zu erfassen. Der Verstand hilft uns auf diesem Weg, ist aber nicht das Werkzeug, um den Geist zu erfassen. Dazu braucht es das Sein-können der linken Hirnhälfte. Im allumfassenden Geist können wir Urvertrauen finden. 

Der Mensch ist Teil des Geistes und hat Zugang dazu. Die mystische Natur des Geistes, lässt ihn nicht auf Anhieb erkennen, was es für einen Verstandesmenschen nicht einfach macht, Zugang zu finden. Wenn sich der Mensch durch seinen freien Willen dem allumfassenden Geist zuwendet, bekommt er Antworten, die anderen verschlossen bleiben und er hat die Möglichkeit, die darin verborgene Wahrheit zu erkennen. 

Da das All in allem ist, ist über den Geist alles mit allem in Verbundenheit. Dies ermöglicht uns den Kontakt zu uns selber, zu den anderen Menschen, zur Erde, der Umwelt und dem gesamten Universum herzustellen. 

Im All ist alles enthalten, auch Gegensätzliches. So können wir alles schöpfen, auch das sogenannte Böse und Negative. Wer sich dem Guten öffnet und sich ihm widmet, wird dies auch in sein Leben ziehen, denn auch das ist im All enthalten. Hier liegt der Schlüssel zu einer friedvollen Welt. 

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